«Association Maison blanche»: Wiederbelebung eines Kulturdenkmals von nationaler Bedeutung
Der Architekt Charles-Edouard Jeanneret, besser bekannt als Le Corbusier, zählt zu den einflussreichsten Architekten des 20. Jahrhunderts. Mit knapp 25 Jahren distanziert er sich vom Jugendstil und entwirft sein erstes selbständig geplantes Werk, die «Maison blanche» – eine Villa mit Garten in La Chaux-de-Fonds. Die Familie Jeanneret bewohnt die Villa zunächst selbst. Bis zum Ende des 20. Jahrhunderts bewohnen verschiedene Besitzer das Haus.
Als Zeugnis der Reformarchitektur des frühen 20. Jahrhunderts sowie einer wichtigen Etappe der persönlichen Entwicklung von Le Corbusier wird die «Maison blanche» 1979 in das kantonale Inventar der historischen Denkmäler aufgenommen. Rund fünfzehn Jahre später erklärt die Eidgenossenschaft die Restaurierung der Aussenansicht des Hauses von nationalem Interesse. Im Jahr 2000 wird die «Association Maison blanche» gegründet. Die Vereinigung setzt sich zum Ziel, aus dem ersten, völlig eigenständigen Bauwerk von Le Corbusier einen Referenzort für die Architektur des frühen 20. Jahrhunderts zu schaffen. Die Villa mit Umschwung wird gekauft. 2004 erfolgt der Beginn der Bauarbeiten für die vollständige Restaurierung der «Maison blanche». Ende 2005 feiert das restaurierte Haus seine Eröffnung. Durch die Unterstützung von Stiftungen, privaten Spenden und der öffentlichen Hand konnte ein anspruchsvolles Projekt verwirklicht werden.
Dank des Engagements der «Association Maison blanche» konnte die jahrelang vernachlässigte «Maison blanche» als architektonisches Erbe für die Nachwelt gesichert und zu neuem Leben erweckt werden. Heute steht das Frühwerk von Le Corbusier nicht nur Besuchern offen, sondern es finden auch regelmässig Veranstaltungen und Konzerte in seinen inspirierenden Räumen statt.