Förderer der Tessiner Kultur
Mario Agliati wurde 1922 in Lugano geboren und verbrachte seine Jugendjahre im Tessin. Nach erfolgreichem Studium an der Universität Fribourg, wo er das Lehrerpatent erwarb, zog es ihn zurück in die Heimat. Dort arbeitete er zunächst als Journalist, unter anderem als Redaktor der «Gazzetta Ticinese». 1953 gründete er in Lugano die Kulturzeitschrift «Il Cantonetto», deren Verlagsleiter er noch heute ist. Nach der Tätigkeit in der Medienbranche kehrte er zurück in den Lehrerberuf und arbeitete bis zu seiner Pensionierung an der städtischen Berufsschule Lugano. Nebenbei begann er sich verstärkt für die Kultur, die Geschichte und den Landschaftsschutz der italienischen Schweiz zu interessieren.
Als Historiker veröffentlichte Mario Agliati zahlreiche Werke, so etwa im Jahre 1963 «Lugano del buon tempo», den zweiten Band der «Storia della Svizzera» im Jahre 1969, und sechs Jahr später zusammen mit Rodolfo Mosca «Ottobre 1925: l’Europa a Locarno». Auch der Belletristik widmete sich Agliati, etwa mit seinem herausragenden Roman «L’erba voglio» (1966) oder dem Erzählband «La profezia del dottor Donzelli» von 1991. Vor zehn Jahren schliesslich wagte sich Agliati erstmals an die Malerei und stellte einige Gemälde in Lugano aus, die ihm ebenfalls viel Beifall einbrachten. Zu seinem 80. Geburtstag widmete die Stadt Lugano dem grossen Förderer der Luganeser und Tessiner Kultur die Monografie «A memoria d’uomo. Omaggio a Mario Agliati per i suoi ottant’anni».