Nachhaltige Hilfe für Kinder in Not
In Port Blair auf den indischen Süd-Andamanen stellten 46’000 Überlebende ihre Zelte überall auf, wo sie noch Platz fanden. Sie alle hatten durch den Tsunami vom 26. Dezember 2004 mit einem Schlag ihre Lebensgrundlage verloren. Während sich die Hilfsorganisationen in anderen Regionen die Klinke in die Hand gaben, war in Port Blair kein einziges Hilfswerk vor Ort. Die ASED (Association pour le Soutien de l’Enfance en Détresse) reiste daraufhin im Januar 2005 auf die Andamanen und verteilte Schulmaterial und Moskitonetze: eine kleine, aber effektive Soforthilfe. Nun werden weitere Finanzmittel gesammelt, um eine nachhaltigen Hilfe zu emöglichen.
Andere Tätigkeitsgebiete des Hilfswerks ASED sind Rumänien, Albanien, Bolivien, Polen und Madagaskar. In Hirlan (Ostrumänien) schuf ASED ein Tagesausbildungszentrum zur Integration von leicht behinderten Jugendlichen. In Vlorë (Albanien) erstellte ASED in Zusammenarbeit mit der DEZA (Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit) eine Ausbildungsstätte für behinderte Kinder. Auf Madagaskar ermöglicht es ein ASED-Projekt Kindern aus ärmsten Familien, die Primarschule zu besuchen.
Das Schweizer Hilfswerk ASED gehört zu den weniger bekannten Organisationen dieser Art. ASED leistet Direkthilfe an über 3’000 notleidende Kinder, die mittellos sind und oft ohne familiären Rückhalt aufwachsen müssen. Alle Aktionen der ASED sind nachhaltig und werden nach einer bewährten Vorgehensweise durchgeführt. Die Organisation hilft ungeachtet der Rasse oder Religion der Betroffenen. Sie verfolgt das primäre Ziel, Kindern ein besseres Leben in ihrem gewohnten Umfeld zu ermöglichen. Dabei lässt sich ASED von ihrer Philosophie leiten, wonach nur in engem Kontakt mit der lokalen Bevölkerung nachhaltige Erfolge erzielt werden können. Die Aktionen der ASED drehen sich um Nothilfe, Ernährung, Schulung, Unterkunft und Betreuung von Kindern und sind direkt von Mitgliederbeiträgen und Spenden abhängig. Die ASED ist ZEWO zertifiziert und arbeitet u.a. mit der DEZA und der Glückskette zusammen.
Das Komitee der ASED besteht aus neun ehrenamtlich tätigen Personen und wurde 1988 von Jean-Luc Nicollier in Genf gegründet. Der Astronaut Claude Nicollier amtet als Ehrenpräsident. Momentan sind rund 50 Personen in diversen Projekten aktiv. In Zukunft will die ASED auch weiterhin in Gebieten zu helfen, die nicht unbedingt im Zentrum der Medien stehen, aber auf Hilfe dringend angewiesen sind. „Es nützt nichts zu helfen, wenn nicht im richtigen Moment die richtigen Bedürfnisse erkannt werden“, sagt Jean-Luc Nicollier.