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40 Jahre Schweizerische Stiftung für den Doron Preis

Die Doron Preise 2025 gehen an Professor Dr. Tanja Stadler, an die Stiftung Schweizer Jugend forscht, an die Schweizerische Studienstiftung sowie an die Serge Rachmaninoff Foundation.

An ihrer letzten Preisverleihung würdigt die Schweizerische Stiftung für den Doron Preis in Zug am 3. Oktober 2025 vier Preisträger:innen für ihr kulturelles, künstlerisches und wissenschaftliches sowie humanitäres Engagement. Prof. Dr. Tanja Stadler wird für ihre herausragenden Leistungen auf dem Gebiet der computergestützten Evolution und ihren massgeblichen Beitrag zur erfolgreichen Eindämmung der COVID-19-Pandemie geehrt. Die Stiftung Schweizer Jugend forscht und Schweizerische Studienstiftung erhalten zusammen einen Preis für ihren fortwährenden Einsatz und die ausserordentlichen Leistungen in der Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses in der Schweiz. Die Serge Rachmaninoff Foundation erhält die Auszeichnung für ihren grossartigen Einsatz, das Leben und das Werk des Komponisten, Dirigenten und Pianisten Sergei Rachmaninoff einem breiten Publikum näher zu bringen und dessen Andenken zu pflegen. Die Doron Preise sind mit je 100’000 Schweizer Franken dotiert.

Im Rahmen der am 3. Oktober im Casino Theater Zug stattfindenden letzten Preisverleihung sind neben Vertreter:innen des politischen und kulturellen Lebens alle bisherigen Preisträger:innen eingeladen. Zudem präsentiert der Klangkünstler und Doron Preisträger von 2012, Peter Roth, eine seiner Kompositionen. Der Buchautor Daniel Amman würdigt als Biograph von Marc Rich das Wirken des Stiftungsgründers.

Prof. Dr. Tanja Stadler: «Wissenschaftliches Engagement zum Wohl der öffentlichen Gesundheit»

Prof. Dr. Tanja Stadler ist eine renommierte deutsch-schweizerische Mathematikerin und Biostatistikerin. Sie ist ordentliche Professorin für computergestützte Evolution und stellvertretende Leiterin der Fakultät für Biosystemwissenschaften und -technik an der ETH Zürich. Ihr wissenschaftlicher Fokus liegt auf der Erforschung evolutionärer Verwandtschaftsbeziehungen zwischen Organismen (Phylogenetik).

1981 in Stuttgart geboren und aufgewachsen, studierte Tanja Stadler Angewandte Mathematik an der Technischen Universität München sowie an den Universitäten in Cardiff und Canterbury (Neuseeland). 2006 erlangte sie den Master-Abschluss und 2008 die Promotion an der Technischen Universität München. Seit 2008 ist sie an der ETH Zürich tätig, wo sie sich auf phylogenetische Methoden und Verfahren spezialisierte. Diese helfen bei der Entschlüsselung genomischer Daten von Krankheitserregern, Spezien oder Zellen. Ihre Forschung hat es ermöglicht, genomische Daten zur Überwachung und Kontrolle von Infektionskrankheiten einzusetzen, etwa durch die Analyse von Abwasserproben zur Identifizierung von Krankheitserregern und deren Ausbreitung.

Während der COVID-19-Pandemie hat Tanja Stadler als Expertin eine zentrale Rolle bei der wissenschaftlichen Beratung des Bundesrates gespielt. 2021 wurde sie zur Präsidentin der entsprechenden Science Task Force ernannt. Ab 2022 leitete sie das Wissenschaftliche Beratungsgremium COVID-19 des Schweizer Bundes und der Kantone, welches 2025 unter ihrer Leitung in das neue Cluster «öffentliche Gesundheit» zur wissenschaftlichen Beratung des Bundes überführt wurde.

Durch ihre bahnbrechende Forschung und ausserordentliche Arbeit hat Tanja Stadler weltweit Anerkennung erlangt. Ihr Schaffen wurde mit zahlreichen Preisen und Auszeichnungen gewürdigt, so wurde sie 2022 mit dem Rössler-Preis der ETH Zürich ausgezeichnet. Mit ihren wissenschaftlichen Leistungen und ihren innovativen Methoden hat sie bedeutenden Fortschritt für das Verständnis und die Modellierung von Krankheitsausbreitungen erzielt. Ihr Engagement für die Öffentlichkeit und ihre Fähigkeit, komplexe wissenschaftliche Erkenntnisse in verständlicher Form zu vermitteln, haben massgeblich zur Eindämmung der Pandemie beigetragen. Die Laudatio für die Preisträgerin hält die frühere Professorin der HSG und heute als selbständige Ökonomin und unabhängige Verwaltungsrätin tätige Frau Prof. Dr. Dr. h.c. Monika Bütler.

Stiftung Schweizer Jugend forscht: «Jugendliche an die Welt der Wissenschaften heranführen»

Seit fast 60 Jahren widmet sich die Stiftung Schweizer Jugend forscht der Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses in der Schweiz. Die gemeinnützige Stiftung ist eine nationale Plattform, die jungen Menschen mit verschiedenen Angeboten erste Erfahrungen in der Welt der Forschung ermöglicht.

1970 vom Basler Biologen Adolf Portmann gegründet, verfolgt die Stiftung seitdem das Ziel, das Interesse und die Freude der Jugendlichen an den Wissenschaften zu wecken, ihnen beim Aufbau eines Netzwerkes zu helfen und ihre kritische Reflexion zu fördern.

Jedes Jahr organisiert die Stiftung mehrere Studienwochen, in welchen Jugendliche ein durch Fachkräfte betreutes Forschungsprojekt bearbeiten und den Forschungsalltag entdecken. Ein weiteres zentrales Format von Schweizer Jugend forscht ist der einzige Nachwuchswettbewerb der Schweiz. Motivierte Jungforscher:innen erhalten dort die Chance, ihre Abschlussarbeit oder ein eigenes Projekt einer Fachjury und der breiten Öffentlichkeit zu präsentieren und dabei über mehrere Monate von einem Team von Fachexpert:innen engmaschig begleitet zu werden. Darüber hinaus bietet das jährlich stattfindende International Swiss Talent Forum den Stiftungs-Alumni und Finalist:innen von Jungforscherwettbewerben auf der ganzen Welt die Möglichkeit, gesellschaftlich relevante Themen in interkulturellen Teams zu bearbeiten und globale Lösungsansätze zu entwickeln.

Das seit mehreren Jahrzehnten andauernde Engagement von Schweizer Jugend forscht, Jugendlichen praxisnahe und hochwertige Forschungserfahrungen zu ermöglichen, ist einzigartig und verdient höchste Anerkennung. Die Erfolge der Teilnehmenden an internationalen Wettbewerben, wie dem «European Union Contest for Young Scientists», unterstreichen die hohe Qualität der Arbeit von Schweizer Jugend forscht. Durch die konsequente Unterstützung junger Talente aus allen sozioökonomischen Schichten trägt die Stiftung nicht nur zur Persönlichkeitsentwicklung der Teilnehmenden bei, sondern ergänzt das Schweizer Bildungssystem, indem sie Jugendliche motiviert und an die Welt der Wissenschaften heranführt und damit den Wissensstandort Schweiz stärkt. Die Laudatio für die Preisträgerin hält Herr Professor Yves Flückiger, ehemaliger Präsident Swissuniversities sowie ehemaliger Rektor der Université de Genève und heutiger Präsident der Akademien der Wissenschaften Schweiz.

Die Schweizerische Studienstiftung: «Förderung junger Hochschultalente»

Die Schweizerische Studienstiftung ist eine Organisation, die sich als nationale Institution für eine breite Exzellenzförderung an allen universitären Hochschulen und an den Fachhochschulen einsetzt. Ziel der gemeinnützigen und weitgehend privat finanzierten Stiftung ist es, talentierte junge Menschen in ihrem Bestreben zu unterstützen, in sämtlichen Bereichen unserer Gesellschaft Verantwortung zu übernehmen.

Am 4. November 1991 gründeten Eric Kubli, Professor für Biologie an der Universität Zürich, der Physiker Anton Schärli und die promovierte Biologin Elisabeth Stumm die Stiftung mit dem Ziel, begabte junge Menschen auf Hochschulstufe zu fördern. Nach einer ersten Aufbauphase konnten das Förderangebot und die finanzielle Unterstützung in den folgenden Jahren sukzessive ausgebaut, die Bildungsformate didaktisch überarbeitet sowie neue Bildungsmodule entwickelt werden. Gleichzeitig erfolgte eine Anpassung der Stiftungsstrukturen und eine Professionalisierung innerhalb der Geschäftsstelle.

Heute organisiert die Stiftung verschiedenste Veranstaltungsreihen, Fachseminare sowie Sommerakademien, an denen die Teilnehmenden wissenschaftliche, aber auch gesellschaftspolitische Fragestellungen in einer offenen, oft praxisnahen Umgebung diskutieren und kritisch reflektieren können. Durch enge Kooperationen mit Hochschulen, Behörden und Partnerstiftungen trägt die Stiftung zudem zur Vernetzung und finanziellen Förderung ihrer Geförderten bei.

Die Schweizerische Studienstiftung leistet einen unermüdlichen Einsatz, damit Hochschultalenten die besten Voraussetzungen erhalten, ihren Wissensdurst zu stillen, neue Ideen zu entwickeln und ihren Platz in der Gesellschaft auszufüllen. Durch den breiten Bildungsansatz, den die Stiftung verfolgt, werden die ethische Sensibilität, die Fähigkeit zur kritischen Selbstreflexion und damit auch das gesellschaftliche Verantwortungsgefühl der Geförderten gestärkt. Mit ihrer umfassenden Bildungsvision, ihrer konsequenten Qualitätssicherung und ihrer politischen Unabhängigkeit leistet die Stiftung einen wichtigen Beitrag für das Schweizer Bildungssystem auf Hochschulstufe. Die Laudatio für die Preisträgerin hält Herr Professor Yves Flückiger, ehemaliger Präsident Swissuniversities sowie ehemaliger Rektor der Université de Genève und heutiger Präsident der Akademien der Wissenschaften Schweiz.

Serge Rachmaninoff Foundation: «Pflege des künstlerischen Erbes des bedeutenden Komponisten, Dirigenten und Pianisten»

Die Serge Rachmaninoff Foundation wurde im Jahr 2000 von Alexander Rachmaninoff, dem Enkel des Komponisten, Dirigenten und Pianisten Sergei Rachmaninoff, gegründet. Ziel der Foundation ist die Pflege und Förderung dessen musikalischen, künstlerischen und visionären Werkes.

1917 emigrierte Sergei Rachmaninoff – bereits ein gefeierter Künstler – aufgrund der Wirren der Oktoberrevolution mit seiner Familie in die USA. Die Sehnsucht nach dem alten Europa führte ihn später in die Schweiz. Auf der Halbinsel Hertenstein in Weggis, im Kanton Luzern, kaufte er sich 1930 ein Grundstück, wo er sich die Villa Senar im Bauhaus-Stil erbauen liess. Hier fand er nach längerer Schaffenspause wieder zum Komponieren zurück. Mit dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges kehrte Rachmaninoff dauerhaft in die USA zurück, wo er 1943 kurz vor seinem 70. Geburtstag verstarb.

Nach dem Tod von Alexander Rachmaninoff war die Zukunft dieser so eng mit ihrem Erbauer verbundenen Hinterlassenschaft ungewiss. In dieser Phase der Unsicherheit übernahm die Stiftung die Sorge um Erhalt und Pflege der Villa Senar und erreichte, dass diese unter Denkmalschutz gestellt wurde. Schliesslich konnten auch die Eigentumsverhältnisse geklärt werden, indem der Kanton Luzern die Liegenschaft erwarb mit dem Ziel, sie als Kulturgut der Öffentlichkeit zu erhalten. Die Villa Senar ist nun grösstenteils renoviert, öffentlich zugänglich und wird wieder als Ort der Begegnung genutzt.

Die Serge Rachmaninoff Foundation ist verantwortlich für das kulturelle Programm in der Villa Senar. Neben zahlreichen hochkarätigen Rezitals vermittelt sie Wissen zu Musik, Architektur, Kunst und Literatur mittels Führungen und Vorträgen. Von hoher Bedeutung sind die Meisterkurse und die jährlichen Stipendien für die Förderung von jungen Musiker:innen. Ohne öffentliche Finanzierung gelingt es ihr, die Villa Senar zu einem besonderen Ort der Musik und Kultur zu machen, wo das Schaffen und die kreative Kraft Rachmaninoffs erlebbar werden. Die Laudatio für die Preisträgerin hält Frau Graziella Contratto, Schweizer Dirigentin und Musikpädagogin.

Der Doron Preis: 99 Preisträger in 40 Jahren

Jean Guinand, ehemaliger Staatsrat und Nationalrat, Präsident des Stiftungsrates, erklärt: «Seit 40 Jahren ehrt die Schweizerische Stiftung für den Doron Preis ausserordentliche Leistungen in den Bereichen Kultur, Gemeinwohl und Wissenschaft. Zu den bis heute 99 Preisträger:innen zählen Stiftungen, gemeinnützige Organisationen und Einzelpersonen in der Schweiz.» Die Schweizerische Stiftung für den Doron Preis gehört zu den Rich Stiftungen. Die Rich Stiftungen unterstützten bis heute weltweit rund 4’000 Non-Profit-Projekte mit über 150 Millionen USD.

Die Schweizerische Stiftung für den Doron Preis vergab seit ihrer Gründung 8.7 Millionen CHF an Preisgeldern und unterstützte unzählige Non-Profit- Projekte mit rund 3.4 Millionen CHF. Im Rahmen ihrer Tätigkeit wurde das Stiftungskapital in den vergangenen Jahren sukzessive abgebaut, weshalb die Stiftung ihre Arbeit nach rund 40-jähriger Tätigkeit einstellen wird.

Dem Stiftungsrat der Schweizerischen Stiftung für den Doron Preis gehören die folgenden Persönlichkeiten an: Prof. Dr. Jean Guinand, Präsident; Adrian Kalt, lic. oec. publ., Vizepräsident; Prof. Dr. Dr. h.c. Ursula Keller; Dr. phil. David Streiff; RA und Notarin Giovanna Masoni Brenni.

Fotos der Verleihung sind ab dem 04. Oktober 2025 um 11 Uhr verfügbar unter:
https://doron-prize.ch/de/galerie/

Download: Medienmitteilung [PDF]

Kontakt:

Schweizerische Stiftung für den Doron Preis
c/o Liselotte Jaun-Werner
Geschäftsstelle
6315 Oberägeri

Tel. 079 415 45 41 / liselotte.jaun@doron-prize.ch