39 Jahre Schweizerische Stiftung für den Doron Preis
Die Doron Preise 2024 gehen an das «Museo Hermann Hesse Montagnola» und an «L’avant-scène opéra».
Die Schweizerische Stiftung für den Doron Preis würdigt in Zug am 09. April 2024 zwei Preisträger:innen für ihr kulturelles und künstlerisches Engagement. Das «Museo Hermann Hesse Montagnola» für seinen fortwährenden Einsatz, das Wirken und Leben Hermann Hesses einem breiten Publikum näher zu bringen und die kulturelle Vielfalt in der Region zu fördern, und «L’avant-scène opéra» für ihr seit fast 40 Jahren andauerndes grossartiges Engagement als professionelles Opernensemble mit eigener Opernakademie, deren Aufführungen und Konzerte Zuschauer:innen im In- und Ausland begeistern. Die Doron Preise sind mit je 100’000 Schweizer Franken dotiert.
Museo Hermann Hesse Montagnola: «Bedeutender Kulturort des Kantons Tessin»
Das Museo Hermann Hesse Montagnola gilt heute als eine der wichtigsten Anlaufstellen für Hesse-Verehrer:innen und Literaturliebhaber:innen weltweit.
Anlässlich des 120. Geburtstags von Hermann Hesse wurde 1997 das Museum Hermann Hesse in der Torre Camuzzi in Montagnola eröffnet. Das Museum entstand aufgrund einer privaten Initiative. Die Fondazione Hermann Hesse Montagnola wurde am 1. Januar 2000 mit dem Ziel gegründet, das Erbe des Schriftstellers und Nobelpreisträgers Hermann Hesse zu bewahren und zu fördern. Dazu betreibt und verwaltet sie das Museum Hermann Hesse in Montagnola und fördert dessen Weiterentwicklung. Die Fondazione Hermann Hesse Montagnola wird heute von Marc Andreae präsidiert.
Der 1877 in Calw geborene Hermann Hesse strebte bereits in jungen Jahren eine schriftstellerische Laufbahn an. Bei Ausbruch des Ersten Weltkrieges meldet er sich freiwillig zum Militärdienst in Deutschland, wurde aber für untauglich erklärt. Tief erschüttert vom Krieg wandelte er sich zum überzeugten Kriegsgegner und Pazifisten. Sein erster Zeitungsaufruf gegen den Krieg erschien im November 1914 in der Neuen Zürcher Zeitung. Nach der Trennung von seiner ersten Frau, fand er 1919 in der Casa Camuzzi im idyllischen Montagnola Zuflucht. Dort begann er, die Landschaft der Collina d’Oro in zahlreichen Aquarellen festzuhalten. 1931 wurde die Casa Rossa in Montagnola sein neues Zuhause. Sein literarisches Schaffen in dieser Zeit sicherte ihm einen festen Platz in der Weltliteratur und 1946 den Nobelpreis für Literatur. Hermann Hesse starb 1962 in Montagnola.
Die Stiftung und das Museum sind bestrebt, das Wirken und Leben Hermann Hesses einem breiten Publikum näher zu bringen und die kulturelle Vielfalt in der Region zu fördern. Die Dauerausstellung und die zahlreichen Aktivitäten sowie Veranstaltungen sind das Ergebnis einer engagierten Zusammenarbeit zwischen dem Stiftungsrat, dem Museumsteam, der Familie Hesse, den Mäzen:innen, den Partner:innen und den Freund:innen des Museums sowie der Gemeinde Collina d’Oro. Seit Anfang 2023 wird das Museum von Marcel Henry geleitet, nachdem es während vieler Jahre von Regina Bucher geführt wurde.
«Mit dem seit Jahren fortwährenden Einsatz, das Wirken und Leben Hermann Hesses einem breiten Publikum näher zu bringen und die kulturelle Vielfalt in der Region zu fördern hat sich das Museum mit 10’000 bis 15’000 Besucher:innen zu einem bedeutenden Ort der Kultur im Kanton Tessin entwickelt», begründet der Stiftungsrat die Wahl der Preisträgerin. Die Laudatio für die Preisträgerin hält Herr Marco Solari, Ehrenpräsident des Locarno Film Festivals.
L’avant-scène opéra: «Professionelles Opernensemble mit eigener Opernakademie»
Die 1985 vom lyrischen Sänger und Dirigenten Yves Senn gegründete L’avant-scène opéra ist ein professionelles Opernensemble mit eigener Opernakademie, die mit ihren Aufführungen und Konzerten Zuschauer:innen im In- und Ausland begeistert.
Inspiriert von seiner Leidenschaft für Musik, Tanz und Theater entwickelte Yves Senn die visionäre Idee, einen Ort zu schaffen, der verschiedene Kunstformen vereint, aber auch Laien die Möglichkeit bietet, Bühnenerfahrung zu sammeln und mit etablierten Künstler:innen aufzutreten. Nach ihrer Gründung im Jahr 1985 etablierte sich L’avant-scène opéra mit Sitz in Neuchâtel rasch als herausragende Spielstätte. Jahr für Jahr inszeniert L’avant-scène opéra fesselnde Opernaufführungen und beeindruckende Shows, welche die Grenzen zwischen Musik, Theater und Tanz sprengen. Dieser einzigartige Ansatz zieht nicht nur etablierte Künstler:innen an, sondern bietet auch eine Plattform für aufstrebende Talente. Viele Künstler:innen haben den Grundstein ihrer Karriere bei L’avant-scène opéra gelegt. Unter den Pionier:innen dieses künstlerischen Abenteuers finden sich Namen wie Brigitte Hool und Bernard Richter.
Neben künstlerischer Exzellenz setzt L’avant-scène opéra auch auf soziale Verantwortung und Inklusion. Ein leuchtendes Beispiel hierfür sind die Theater-Workshops, die von Yves Senn für Menschen mit Behinderung organisiert werden. Diese Projekte zeugen von der unermüdlichen Hingabe des Theaters und seines Direktors, Kunst und Kultur für ein breites Publikum zugänglich zu machen und gleichzeitig eine positive soziale Wirkung zu erzielen. Zudem bietet eine Opernschule für Kinder und Jugendliche ab fünf Jahren nicht nur Gesangs- und Schauspielunterricht, sondern auch die aufregende Möglichkeit, in zahlreichen Aufführungen mitzuwirken und so das professionelle Umfeld der renommierten Künstler:innentruppe hautnah zu erleben.
L’avant-scène opéra und ihr Ensemble überzeugen gleichermassen mit ihren künstlerischen Produktionen wie auch mit ihrem inklusiven Ansatz. Dank des unermüdlichen Einsatzes ihres Gründers und Direktors ist L’avant-scène opéra heute ein kultureller Leuchtturm, dessen Strahlkraft weit über die Westschweiz hinausreicht.
«Mit dem seit fast 40 Jahren andauernden Engagement als professionelles Opernensemble mit eigener Opernakademie leistet L’avant-scène opéra einen wertvollen kulturellen Beitrag und überzeugt mit ihren professionellen Produktionen wie mit ihrem inklusiven Ansatz für Kinder, Jugendliche und Menschen mit Behinderung weit über die Westschweiz hinaus», begründet der Stiftungsrat die Wahl des Preisträgers. Die Laudatio für den Preisträger hält alt Nationalrat Alain Ribaux, Präsident des Staatsrates, Ministerium für Wirtschaft, Sicherheit und Kultur des Kantons Neuenburg.
Der Doron Preis: 95 Preisträger in 39 Jahren
Jean Guinand, ehemaliger Staatsrat und Nationalrat, Präsident des Stiftungsrates, erklärt: «Seit 39 Jahren ehrt die Schweizerische Stiftung für den Doron Preis ausserordentliche Leistungen in den Bereichen Kultur, Gemeinwohl und Wissenschaft. Zu den bis heute 95 Preisträger:innen zählen Stiftungen, gemeinnützige Organisationen und Einzelpersonen in der Schweiz.» Die Schweizerische Stiftung für den Doron Preis gehört zu den Rich Stiftungen. Die Rich Stiftungen unterstützten bis heute weltweit rund 4’000 Non-Profit-Projekte mit über 150 Millionen USD.
Dem Stiftungsrat der Schweizerischen Stiftung für den Doron Preis gehören die folgenden Persönlichkeiten an: Prof. Dr. Jean Guinand, Präsident; Adrian Kalt, lic. oec. publ., Vizepräsident; Prof. Dr. Dr. h.c. Ursula Keller; Dr. phil. David Streiff; Avv. Giovanna Masoni Brenni.
Fotos der Verleihung sind ab dem 10. April 2024 um 11 Uhr verfügbar unter:
https://doron-prize.ch/de/galerie
Download: Medienmitteilung [PDF]
Kontakt: Schweizerische Stiftung für den Doron Preis
c/o Liselotte Jaun-Werner
Geschäftsstelle
6315 Oberägeri
Tel. 079 415 45 41 / liselotte.jaun@doron-prize.ch