Association pour le Développement de l’Energie Solaire Suisse-Madagascar (ADES)

Solarkocher zur Rettung der Tropenwälder

Achtzig Prozent des Holzschlags auf Madagaskar wird von der einheimischen Bevölkerung für das Kochen auf offenem Feuer verwendet. Durch das grosse Bevölkerungswachstum und die fortschreitende Abholzung ist der Waldbestand auf zehn Prozent geschrumpft, und weite Teile der Insel sind mittlerweile verödet. Ein einzigartiges Naturparadies und der Lebensraum von überwiegend seltenen Pflanzen- und Tierarten sind in Gefahr.

Im Jahr 2001 gründete die Schweizerin Regula Ochsner den gemeinnützigen Verein ADES (Association pour le Développement de l’Energie Solaire Suisse-Madagascar) – mit dem vorrangigen Ziel, einen Beitrag zur Erhaltung der Biodiversität Madagaskars zu leisten und gleichzeitig der armen Bevölkerung im Süden der Insel eine preiswerte Alternative zur herkömmlichen Kochmethode mit Feuer zu bieten. Madagassische Familien geben im Schnitt ein Drittel des ihnen zur Verfügung stehenden Geldes für Brennholz aus. ADES setzt sich deshalb für die Nutzung von erneuerbaren Energien ein, im Besonderen für die Sonnenenergie. Seit ihrer Gründung hat die Organisation auf Madagaskar einen hohen Bekanntheitsgrad erlangt. Mit grösstenteils lokal beschafftem Material und einheimischen Handwerkern stellt ADES in drei eigenen, weitgehend mit Solar- und Windenergie betriebenen Schreinerwerkstätten in Ejeda, Tulear und Morondava Low-Tech-Solarkocher her. Bis heute wurden über 3500 Stück verkauft, was einer jährlichen Erhaltung von 4500 Hektar Trockenwald entspricht. Mittels Kochdemonstrationen und Kursen sensibilisiert ADES die Madagassen kontinuierlich für das Kochen ohne Holz im Speziellen und für die Umweltproblematik im Allgemeinen. Dank neu entwickelten didaktischen und methodischen Lehrmitteln findet Umwelterziehung in enger Zusammenarbeit mit lokalen NGOs auch vermehrt in Schulen statt.

ADES beschäftigt heute auf Madagaskar 32 Mitarbeiter. Der Verein arbeitet Hand in Hand mit madagassischen und internationalen Umwelt- und Regierungsorganisationen. Derzeit ist ein Pilotprojekt in Arbeit, das die Elektrifizierung eines Fischerdorfes realisiert. Im Jahr 2007 wurde der Verein mit dem Schweizer Solarpreis ausgezeichnet.