Prof. Dr. Thomas Schulthess ist einer der renommiertesten Schweizer und amerikanischen Wissenschaftler auf dem Gebiet des wissenschaftlichen Hochleistungsrechnens.
Er wurde 2008 zum Direktor des Centro Svizzero di Calcolo Scientifico (CSCS) und zum ordentlichen Professor für rechnergestützte Physik an der ETH Zürich ernannt. Das CSCS betreibt im Auftrag des Bundes für die rechnergestützte Forschung in der Schweiz eine hocheffiziente Technologieplattform zur Bearbeitung wissenschaftlicher Fragestellungen mittels Simulationen, Datenanalyse, sowie der Datenarchivierung. Das CSCS wurde 1991 als nationales Rechenzentrum der ETH Zürich mit Sitz im Tessin in Betrieb genommen.
In Kathmandu (Nepal) geboren, studierte Thomas Schulthess Physik an der ETH Zürich und promovierte 1994 mit einer Arbeit zur Oberflächenphysik, in der er Experiment und Supercomputing-Simulationen kombinierte. Anschliessend setzte er seine Forschung am Lawrence Livermore National Laboratory in Kalifornien und am Oak Ridge National Laboratory in Tennessee fort. Er veröffentlichte während dieser Zeit rund 70 Forschungsarbeiten in den renommiertesten Zeitschriften seines Fachs. Seine Forschungsinteressen konzentrieren sich auf Magnetoelektronik, Nanowissenschaften und Übergangsmetalloxidmaterialien sowie die Anwendung von Supercomputing in diesen Bereichen. Mit seinem Team in Oak Ridge gewann er 2008 und 2009 den Gordon-Bell-Preis, der für herausragende Leistungen im Bereich des Höchstleistungsrechnens verliehen wird.
Mit Thomas Schulthess als neuen Direktor wurde sowohl der interdisziplinäre Austausch zwischen den verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen gefördert, wie auch die enge Zusammenarbeit mit Mathematikern, Informatikern und Hardwareherstellern gepflegt.
Mit seinen wissenschaftlichen und technischen Beiträgen schafft Prof. Dr. Thomas Schulthess eine wichtige Grundlage für den Erfolg der Forschungsgruppen, die die Infrastruktur des CSCS nutzen und rechnergestützte Forschung betreiben. Seit etwa fünf Jahren bietet das CSCS die höchste Rechenleistung in Europa und zählt heute zu den weltweit führenden Zentren.