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36 Jahre Schweizerische Stiftung für den Doron Preis

Die Doron Preise 2021 gehen an Professor Dr. Didier Pittet und an den Gemeindeverband «UNESCO Biosphäre Entlebuch».

Die Schweizerische Stiftung für den Doron Preis würdigt in Zug am 08. Juni 2021 zwei Preisträger für ihr wissenschaftliches und gesellschaftliches Engagement. Prof. Dr. Didier Pittet wird für seine herausragenden Leistungen auf dem Gebiet der Infektiologie und der Epidemiologie geehrt. Der Gemeindeverband «UNESCO Biosphäre Entlebuch» erhält die Auszeichnung für sein dem Gemeinwohl dienende fortwährendes und hochstehendes Engagement zur Erhaltung der Biosphärenreservate. Die Doron Preise sind mit je 100’000 Schweizer Franken dotiert.

Professor Dr. Didier Pittet: «Leben retten durch Händewaschen»

Professor Didier Pittet ist Arzt und international anerkannter Infektiologe und Epidemiologe. Zu den Spezialgebieten des gebürtigen Schweizers zählen insbesondere die Handhygiene und die Risikoprävention gegen Infektionskrankheiten. Als Chefarzt des Programms zur Infektionsprävention und -kontrolle an der Genfer Universitätsklinik und an der Medizinischen Fakultät Genf sowie als externer Leiter des Programms «Clean Care is Safer Care» der Weltgesundheitsorganisation entwickelte er international anerkannte Massnahmen zur Verbesserung der Krankenhaushygiene.

1957 in Genf geboren schloss Didier Pittet 1983 sein Medizinstudium an der Universität Genf als Doktor der Medizin ab. Früh legte er seinen Fokus als Mediziner auf die Prävention und Behandlung von Infektionskrankheiten, die in Zusammenhang mit der Intensivpflege auftreten. 1992 erhielt er seinen Master-Abschluss in Epidemiologie und öffentlicher Gesundheit der Universität Iowa, USA. Im selben Jahr wurde er zum Direktor des Programms für Infektionskontrolle an der Universitätsklinik in Genf ernannt. Die Ernennung zum Professor für Medizin durch die medizinische Fakultät der Universität Genf erfolgte im Jahr 2000. Unter seiner Leitung wurde das international bekannte «Geneva Hand Hygiene Model» zur Förderung der Handhygiene entwickelt. Dieses führte in den Spitälern zu einer Halbierung der Infektionen durch Staphylokokken, deren Bekämpfung aufgrund auftretender Resistenzen gegenüber Antibiotika zunehmend schwieriger wird. 2005 wurde Didier Pittet von der Weltgesundheitsorganisation damit betraut, das Programm „Clean Care is Safer Care“ zu leiten. Das Mandat bestand darin, das weltweite Engagement für die Bekämpfung von Infektionen im Gesundheitswesen zu stärken. Einer der Eckpfeiler dieses Programms war die Sensibilisierung für eine verbesserte Handhygiene. Professor Pittet ist der Erfinder der hydroalkoholischen Gelformel, die heute weltweit verwendet wird.

Professor Didier Pittet kann auf eine langjährige und erfolgreiche Forschungs-, Lehr- und Vermittlungstätigkeit zurückblicken. Er ist Autor und Co-Autor von mehr als 500 Publikationen. Dazu zählen mehrere Publikationen in der ältesten und renommiertesten medizinischen Fachzeitschrift «The Lancet». Für seine Errungenschaften erhielt er zahlreiche Ehrungen und Preise. 2007 wurde er als Ehrenkommandeur des Ordens des britischen Empire für seine Verdienste um die Prävention von Infektionen ausgezeichnet. Für seine außergewöhnliche Karriere wurde er unter anderem mit dem Robert-Koch-Preis und der Louis-Pasteur-Medaille ausgezeichnet. 2020 wurde er von Emmanuel Macron zum Vorsitzenden einer Executive Assessment Mission zur Bewältigung der Coronavirus-Krise ernannt.

«Mit seinen Forschungs-, Lehr- und Vermittlungstätigkeiten gehört Prof. Pittet zu den renommiertesten Wissenschaftlern auf dem Gebiet der Epidemiologie der Schweiz», begründet der Stiftungsrat die Wahl des Preisträgers. Die Laudatio für den Preisträger hält Herr Dr. Daniel Koch, langjähriger Leiter der Abteilung «Übertragbare Krankheiten» beim Bundesamt für Gesundheit (BAG).

Gemeindeverband «UNESCO Biosphäre Entlebuch»: Erhaltung bedrohter Ökosysteme

Die UNESCO Biosphäre Entlebuch (UBE) gilt als weltweites Pioniermodell für demokratisch errichtete Biosphärenreservate. Die Erfolgsgeschichte der UBE basiert auf lokalen Gegebenheiten, Mut zur Veränderung und der kooperativen Mitwirkung der Bevölkerung. Während in den späten 1980er Jahren das Entlebuch noch als «Armenhaus der Schweiz» galt, avancierte es in den folgenden Jahrzehnten zum schweizweit grössten Anbieter von Naturexkursionen und naturnahen Bildungsangeboten. Heute nutzen jährlich über 10‘000 Gäste das breite Exkursions-, Kurs- und Informationsangebot.

Alles beginnt 1987 mit der Annahme der «Rothenthurm-Initiative», die die Moore in der Schweiz unter Schutz stellte. Im Entlebuch mit seinen ausgeprägten Moorlandschaften regte sich dagegen starker Widerstand. Es brauchte einige Überzeugungsarbeit, bis die Moorlandschaften als Entwicklungschance betrachtet wurden. Im Laufe dieses Prozesses wurde der regionale Richtplan «Moorlandschaften» sowie das Tourismusleitbild Flühli Sörenberg ausgearbeitet und das Modell «Biosphärenreservat» als Label entwickelt. Mit einer überwältigenden Zustimmung der Entlebucher Bevölkerung zum Biosphärenkonzept im Jahr 2000 konkretisierte sich das Vorhaben. Angetrieben durch partizipatives und kooperatives Engagement entstanden Vereine, Initiativen und Erlebniswelten. 2001 anerkannte die UNESCO die UBE offiziell als erstes Biosphärenreservat der Schweiz nach Sevilla-Kriterien. Heute – und dem Vorgehen der Entlebucher folgend – sind demokratische Akzeptanz zwingende Voraussetzungen für die Errichtung von UNESCO-Biosphärenreservaten. 2008 folgte die Anerkennung als erster Naturpark von nationaler Bedeutung durch das Bundesamt für Umwelt.

Heute ist die UBE darum bemüht, sich gemäss ihrer Vision der internationalen Modellregion für nachhaltige Entwicklung, Vernetzung und Innovation weiterzuentwickeln. Um dies zu erreichen, arbeitet die UBE mit namhaften schweizerischen Forschungs- und Bildungseinrichtungen zusammen und stellt die eigene Region der Wissenschaft als Modell und Erhebungsraum zur Verfügung. Daneben verfügt das Entlebuch über das eigene regionale Label «Echt Entlebuch», unter dem mittlerweile über 500 Produkte verkauft werden. Vom UBE profitiert heute die gesamte regionale Wirtschaft.

«Mit dem seit Jahren fortwährenden Engagement im Rahmen der nachhaltigen Entwicklung und der Erhaltung bedrohter Ökosysteme leistet die «UNESCO Biosphäre Entlebuch» einen grossartigen Beitrag in unserer Gesellschaft», begründet der Stiftungsrat seinen Entscheid. Die Laudatio für den Preisträger hält Herr Oscar A. Kambly, Präsident des Verwaltungsrates der Kambly SA.

Der Doron Preis: 89 Preisträger in 36 Jahren

Jean Guinand, ehemaliger Staatsrat und Nationalrat, Präsident des Stiftungsrates, erklärt: «Seit 36 Jahren ehrt die Schweizerische Stiftung für den Doron Preis ausserordentliche Leistungen in den Bereichen Kultur, Gemeinwohl und Wissenschaft. Zu den bis heute 89 Preisträgern zählen Stiftungen, gemeinnützige Organisationen und Einzelpersonen in der Schweiz.» Die Schweizerische Stiftung für den Doron Preis gehört zu den Rich Stiftungen. Die Rich Stiftungen unterstützten bis heute weltweit rund 4’000 Non-Profit-Projekte mit über 150 Millionen USD.

Dem Stiftungsrat der Schweizerischen Stiftung für den Doron Preis gehören die folgenden Persönlichkeiten an: Prof. Dr. Jean Guinand, Präsident; Dr. phil. David Streiff, Vizepräsident; Prof. Dr. Ursula Keller; Adrian Kalt, lic. oec. publ.; Avv. Giovanna Masoni Brenni.

Download: Medienmitteilung [PDF]

Fotos der Verleihung sind ab dem 9. Juni 2021 um 11 Uhr verfügbar unter:

Galerie

Kontakt:

Schweizerische Stiftung für den Doron Preis
c/o Liselotte Jaun-Werner
Geschäftsstelle
6315 Oberägeri

Tel. 079 415 45 41
liselotte.jaun@doron-prize.ch