news & media

For media inquiries please contact media@doron-prize.ch

38 Jahre Schweizerische Stiftung für den Doron Preis

Die Doron Preise 2023 gehen an Frau PD Dr. med. Natalie Urwyler und an den Dirigenten Dr. h.c. Diego Fasolis.

Die Schweizerische Stiftung für den Doron Preis würdigt in Zug am 23. März 2023 zwei Preisträger für ihr soziales und künstlerisches Engagement. Frau PD Dr. med. Natalie Urwyler wird für ihren unermüdlichen Einsatz im Kampf gegen die Diskriminierung von Frauen am Arbeitsplatz geehrt. Der Dirigent und Musiker Dr. h.c. Diego Fasolis erhält die Auszeichnung für sein langjähriges Engagement als Chorleiter und Dirigent. Die Doron Preise sind mit je 100’000 Schweizer Franken dotiert.

Frau PD Dr. med. Natalie Urwyler: «Zivilcourage für Chancengleichheit am Arbeitsplatz»

PD Dr. med. Natalie Urwyler ist eine renommierte Anästhesie- und Notärztin aus dem Kanton Wallis, die sich beherzt und couragiert für die Chancengleichheit von Frauen am Arbeitsplatz einsetzt.

1973 im Kanton Bern geboren, strebte Natalie Urwyler bereits früh eine akademische Karriere im Gebiet der Anästhesiologie an. Nach dem Staatsexamen arbeitete sie zuerst als Assistenzärztin in der Chirurgie und der Anästhesiologie im Regionalspital Visp, danach wechselte sie an die Klinik für Anästhesiologie und Schmerztherapie am Universitätsspital Bern. Neben ihrer Facharztausbildung forschte sie in der Anästhesiologie und in der Notfallmedizin und machte als junges Nachwuchstalent rasch auf sich aufmerksam. Deshalb erhielt sie ein Stipendium des schweizerischen Nationalfonds für ein «Postdoc Research Fellowship» an der Stanford University in Kalifornien (USA). Aufgrund ihrer erfolgreichen Forschungstätigkeit avancierte sie rasch zur angehenden Professorin. Themen wie die Gleichstellung der Frauen, deren Mitwirken in Führungspositionen sowie der gesetzlich vorgeschriebene Schutz von schwangeren Frauen und stillenden Müttern führten zunehmend zu Differenzen mit ihrem Arbeitgeber. Nachdem Sie selbst Mutter geworden war, wurde ihr die weiteren Tätigkeiten in Forschung und Lehre untersagt. Im Juni 2014, vor dem Wiedereintritt ins Berufsleben als Mutter, kam es zur Kündigung durch das Universitätsspital Bern. Vor Gericht setzte sie sich schliesslich erfolgreich für ihre Rechte als Arbeitnehmerin und Mutter ein. Für ihren harten und beherzten Kampf zugunsten aller Frauen erhielt sie 2018 den Prix Courage.

Aufgrund ihrer eigenen Erfahrungen hat sich Natalie Urwyler seither verstärkt für die Chancengleichheit am Arbeitsplatz in der Schweiz engagiert. 2020 gründete sie zusammen mit drei Frauen die Organisation StrukturELLE, die sich für Gleichstellung, Good Governance und transparente Strukturen am Arbeitsplatz stark macht. StrukturELLE unterstützt dabei auch Frauen, die den Rechtsweg beschreiten müssen, damit ihre Rechte respektiert werden.

PD Dr. med. Natalie Urwyler liess sich in ihrem Engagement nicht beirren und verfolgte konsequent, couragiert und mit viel Ausdauer ihren Weg für die Chancengleichheit aller Frauen.

«Frau PD Dr. med. Natalie Urwyler setzt sich mit Nachdruck und unermüdlichem Einsatz für die Gleichstellung von Frauen am Arbeitsplatz ein. Mit der Gründung der Organisation StrukturELLE, die Projekte zur Umsetzung der Gleichstellung am Arbeitsplatz fördert, leistet Natalie Urwyler einen entscheidenden Beitrag zur Überwindung struktureller Ungleichbehandlungen von Frauen», begründet der Stiftungsrat die Wahl der Preisträgerin. Die Laudatio für die Preisträgerin hält die Präsidentin der Eidgenössischen Kommission für Frauenfragen und Luzerner alt Regierungsrätin Yvonne Schärli-Gerig.

Dr. h.c. Diego Fasolis: «Begnadeter Musiker, Dirigent und Chorleiter»

Diego Fasolis ist eine herausragende Persönlichkeit im schweizerischen Musikleben.

1958 in Lugano geboren, studierte der vielseitig Begabte in Zürich Orgel, Klavier, Gesang und Chordirigieren und erwarb alle vier Diplome mit Auszeichnung. Darüber hinaus absolvierte er Meisterklassen in Frankreich und Italien. Internationale Anerkennung fand er ab den 1980er Jahren mit dem Chor des Radio della Svizzera italiana und ab 1998 mit dem Orchester für Alte Musik, den „I Barocchisti“. Beide weit herum geschätzten Ensembles sind in Lugano zuhause und eng mit der Radiotelevisione Svizzera Italiana verbunden. Es gehört zu Fasolis Verdiensten, dass er diese lokale Verankerung nie aufgegeben hat.

Die Stärken von Fasolis als Dirigent und Chorleiter sind seine überschäumende Spielfreude, seine geduldige und inspirierende Probenarbeit und seine kenntnisreiche Durchdringung der Werke.

Ab den 1990er Jahren machte er mit Neuentdeckungen alter, beinahe vergessener Musikwerke auf sich aufmerksam. Dies sowie zahlreiche wegweisende Aufführungen der grossen Werke der Musikgeschichte von Monteverdi über Bach, Vivaldi und Händel bis Bellini festigten seinen Ruf als begnadeten Musiker und Dirigenten. Davon zeugen eine eindrückliche Diskografie und zahlreiche Tourneen in Europa und Übersee.

Als Gastdirigent arbeitet Diego Fasolis mit verschiedenen namhaften Orchestern in ganz Europa zusammen. Er war unter anderem zu Gast bei den Salzburger Festspielen, der Staatsoper unter den Linden Berlin, dem Théâtre des Champs-Elysées, der Opéra de Lausanne, der Mailänder Scala und dem Wiener Musikverein.

Für die Saison 2022/23 hat Diego Fasolis unter anderem die musikalische Leitung von Bachs Johannes-Passion an der Staatsoper Stuttgart übernommen.

Seine von der internationalen Presse mit höchstem Lob bedachten Auftritte und Aufnahmen brachten ihm im Ausland zahlreiche Preise ein. 2011 verlieh ihm der damalige Papst Benedikt XVI. einen Ehrendoktortitel für seine Verdienste um die geistliche Musik. 2013 erhielt er den ECHO Klassik Preis für die Operneinspielung des Jahres.

«Dr. h.c. Diego Fasolis leistet eine herausragende Rolle als Chorleiter und Dirigent. Mit dem in Lugano beheimateten Chor des Radio della Svizzera italiana und dem Orchester «I Barocchisti» hat er weltweite Anerkennung gefunden, und sein Publikum mit wegweisenden Aufführungen der Werke der grossen Meister wie mit Neuentdeckungen bewegt und begeistert», begründet der Stiftungsrat die Wahl des Preisträgers. Die Laudatio für den Preisträger hält Prof. Francesco Luisi, Präsident der Kunststiftung Palazzo Cardoli und ehemaliger ordentlicher Professor für Musikgeschichte des Mittelalters und der Renaissance an der Universität Parma.

Der Doron Preis: 93 Preisträger in 38 Jahren

Jean Guinand, ehemaliger Staatsrat und Nationalrat, Präsident des Stiftungsrates, erklärt: «Seit 38 Jahren ehrt die Schweizerische Stiftung für den Doron Preis ausserordentliche Leistungen in den Bereichen Kultur, Gemeinwohl und Wissenschaft. Zu den bis heute 93 Preisträgern zählen Stiftungen, gemeinnützige Organisationen und Einzelpersonen in der Schweiz.» Die Schweizerische Stiftung für den Doron Preis gehört zu den Rich Stiftungen. Die Rich Stiftungen unterstützten bis heute weltweit rund 4’000 Non-Profit-Projekte mit über 150 Millionen USD.

Dem Stiftungsrat der Schweizerischen Stiftung für den Doron Preis gehören die folgenden Persönlichkeiten an: Prof. Dr. Jean Guinand, Präsident; Adrian Kalt, lic. oec. publ., Vizepräsident; Prof. Dr. Dr. h.c. Ursula Keller; Dr. phil. David Streiff; Avv. Giovanna Masoni Brenni.

Download: Medienmitteilung [PDF]

Fotos der Verleihung sind ab dem 24. März 2023 um 11 Uhr verfügbar unter:
https://doron-prize.ch/de/galerie/    

Kontakt: Schweizerische Stiftung für den Doron Preis
c/o Liselotte Jaun-Werner
Geschäftsstelle
6315 Oberägeri

Tel. 079 415 45 41 / liselotte.jaun@doron-prize.ch